Wie unterscheidet sich die Behandlung bei den unterschiedlichen Arten der Dünndarmfehlbesiedlung: SIBO, IMO und H2S-SIBO?
Ihr Testergebnis ist da - und jetzt?
Um eine bestmögliche Behandlung der Fehlbesiedlung zu beginnen, ist es zunächst wichtig zu wissen, welche Art der Fehlbesiedlung genau vorliegt. Am besten findet man dies über einen Atemtest heraus, da z.B. normale Stuhluntersuchungen eine SIBO oder IMO nicht diagnostizieren können. Die bevorzugte Variante hierbei ist der Lactulose-Atemtest.
Hierbei wird die Konzentration verschiedener Gase in der Atemluft über einen bestimmten Zeitraum getestet, was erkennen lässt, welche Bakterien welchen Darmabschnitt bevölkern. Sobald man ein eindeutiges Testergebnis hat, lässt sich also gezielt behandeln. Das kann erleichtern. Oftmals haben Patienten einen langen Weg an Untersuchungen, Ernährungsumstellungen und fehlgeschlagenen Behandlungen hinter sich, was den Leidensdruck potenziell noch verstärken kann. Daher ist die Ursachenfindung so wichtig. Nur wenn wir wissen, welche Bakterien genau vorliegen, können wir sie bekämpfen.
Unterschiedliche Arten von Dünndarmfehlbesiedlung
SIBO
Wenn die Konzentration von Wasserstoff in der Atemluft erhöht ist, spricht man von einer klassischen SIBO - also einer bakteriellen Fehlbesiedlung im Dünndarm mit wasserstoffbildenden Bakterien. Symptome für eine SIBO sind oftmals starke Blähungen und eher einer Neigung zu Durchfällen.
IMO
Sollte die Konzentration von Methan in der Atemluft erhöht sein, spricht man von einer IMO - einer Fehlbesiedlung des gesamten Darms mit methanbildenden Keimen. Eine IMO zeichnet sich vor allem durch Blähungen und eher einer Neigung zu Verstopfungen aus.
SIBO und IMO können auch in Kombination vorliegen, dann sind beide Gaskonzentrationen in der Atemluft erhöht.
H2S-SIBO
Eine dritte Variante ist die Schwefelwasserstoff-SIBO. Leider kann man diese bisher in Deutschland nicht testen. Hierbei liegt eine Fehlbesiedlung durch schwefelwasserstoffbildende Keime vor, während der Test für wasserstoffbildende und methanbildende Keime negativ ausfällt. Diese Möglichkeit kommt vor allem dann in Betracht, wenn übelriechende Darmwinde (nach faulen Eiern) auftreten. Methan und Wasserstoff riecht man nämlich nicht, Schwefelwasserstoff dagegen schon.
Behandlungsoptionen bei Dünndarmfehlbesiedlung
Je nachdem, welche Form der Fehlbesiedlung vorliegt, unterscheiden sich die Behandlungsoptionen.
Bei klassischer SIBO wird meist mit pflanzlichen Präparaten oder einer klassischen antibiotischen Monotherapie gearbeitet.
Wenn schwefelwasserstoffbildende Keime dabei sind, muss die Therapie angepasst werden, verschiedene Präparate werden kombiniert, es können Bismuth-Präparate oder auch spezielle Probiotika eingesetzt werden.
Bei IMO wird meist eine Kombination aus entweder zwei Antibiotika oder aus mindestens zwei pflanzlichen Antibiotika angesetzt, da diese Keime in der Regel am schwierigsten zu behandeln sind.
Je nach Testergebnis unterscheiden sich also die Behandlungsoptionen hinsichtlich der medikamentösen Therapie und der ernährungstherapeutischen Unterstützung. Ein individueller Ernährungsplan inklusive Präparatempfehlungen und/oder eine ausführliche Ernährungsberatung bei einer unserer SIBO-Expertinnen sind also sinnvolle nächste Schritte, Ihre Beschwerden anzugehen.
Dabei helfen wir Ihnen gerne. Buchen Sie sich direkt den Ernährungsplan inklusive Präparatempfehlungen und/oder die 45-Minuten Ernährungsberatung, die von den Krankenkassen bezuschusst wird. Sie sind noch unsicher? Dann buchen Sie sich gerne einen kostenlosen und unverbindlichen 10 Minuten Telefontermin.